Donnerstag, 18. Juli 2013

Die zwei Seiten Brasiliens


Die Ärmsten geben am meisten: gestern stand ein Besuch bei zwei Landgemeinden auf dem Programm. Der Gemeindeleiter einer kleinen Dorfkirche in der Nähe von Conde hat uns eingeladen, ihn auf seinem Hof zu besuchen. Seine Tochter Ludmilla begleitet uns in diesen Tagen in der Diözese Alagoinhas. Die Menschen sind nicht reich in unserem Sinn: kein elektrischer Strom, ein einfaches Haus aus Lehm gebaut, kein fließendes Wasser. Aber die Leute sind anders reich: an Herzlichkeit und unermesslicher Gastfreundschaft. Sie tischten alles auf, was sie haben: von gebratenem Huhn, über Salat, Bohnen, getrocknetes Fleisch, Reis, Kokosnüsse, Orangen und leckere Nachspeisen.


Am Nachmittag waren wir eingeladen, mit einer Gemeinde von Landbesetzern Gottesdienst zu feiern. Auch hier leben die Menschen in großer Armut. Sie müssen ohne Strom auskommen und leben momentan in einem rechtsfreien Status, da das Land, das sie bewirtschaften, ihnen noch nicht rechtmäßig gehört. Trotz dieser Widrigkeiten wurden wir herzlich aufgenommen und haben mit ihnen einen wunderschönen Gottesdienst gefeiert. Nach dem Gottesdienst ließen es sich die Einheimischen nicht nehmen, uns mit einer kleinen Brotzeit zu verköstigen.

Morgen werden wir das Gegenteil erleben, da uns eine Großgrundbesitzerfamilie auf ihre Facienda eingeladen hat!



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